Finanzierungsplan bei Immobilien- und Hauskauf erstellen
Nicht nur die Banken haben hierzulande die Aufgabe die Kreditwürdigkeit zu prüfen, bevor sie an einen Kunden ein Darlehen vergeben, sondern auch die Kunden selbst tragen Verantwortung, dass nur tragbare Verpflichtungen eingegangen werden. Allerdings gibt es heute gar nicht wenige Verbraucher, die nicht so recht wissen, wie sie berechnen können, ob sie sich einen Kredit leisten können oder nicht. In dieser Situation kann das Aufstellen eines Finanzierungsplans sehr von Vorteil sein, besonders wenn es sich um eine Finanzierung mit einem recht hohen Volumen handelt, wie zum Beispiel um eine Baufinanzierung.
Ein solcher Finanzierungsplan ist im Prinzip eine Aufstellung über sämtliche Einnahmen, Ausgaben und Kosten, die im Zusammenhang mit der Finanzierung von größerem Interesse sind. Manche Finanzierungspläne sind dabei in drei Phasen aufgeteilt, nämlich in die Einnahmen- und Ausgabenrechnung, in die Kostenaufstellung und in die Finanzierungsaufstellung inklusive aller Eigenmittel, sowie die genutzten Darlehen mit ihren jeweiligen Raten. Die Einnahmen- und Ausgabenrechnung ist immer ein sehr wichtiger Teil bzw. sogar die Grundlage des Finanzierungsplans. Denn wenn das monatlich frei zur Verfügung stehende Einkommen nicht ausreichen sollte, um die anstehenden Kreditraten zu tragen, muss man sich um die Finanzierung erst einmal gar keine weiteren Gedanken machen.
Nur wenn alle fixen Ausgaben geringer als die Einnahmen sind und auch noch Spielraum für die späteren Darlehensraten sind, kann man zum zweiten Abschnitt des Finanzierungsplans übergehen. Dieser zweite Abschnitt beschäftigt sich oft mit der Aufstellung der Kosten, für die letztendlich eine Finanzierung in Anspruch genommen werden muss. Bei einer Immobilienfinanzierung wären das zum Beispiel sämtliche Kosten, die mit dem Kauf der Immobilie oder dem Hausbau in Verbindung stehen. Das wären somit beispielsweise die Baukosten bzw. alternativ der Kaufpreis der Immobilie, sämtliche Nebenkosten wie Maklerprovision, Notargebühren, Architektenhonorar, Versicherungen usw., und auch die Kreditrate zählt dann später natürlich zu den Kosten. Allerdings spielt die Kreditrate erst im dritten Teil des Finanzierungsplans eine Rolle, in dem es um die Aufstellung der genutzten Kredite und den dazugehörigen Darlehensraten geht.
In diesem Teil des Finanzierungsplans wird zuerst das vorhandene Eigenkapital ermittelt, zu dem übrigens auch mögliche Eigenleistungen am Bau gehören. Die Differenz aus den in Abschnitt Zwei ermittelten Gesamtkosten und diesem Eigenkapital ist dann die Summe, die über eine Fremdfinanzierung abgedeckt werden muss. Ein typischer Finanzierungsplan in der Sparte Baufinanzierung sieht dann zum Beispiel so aus, dass von dieser Fremdkapitalsumme 60 Prozent über ein Hypothekendarlehen, 30 Prozent über ein Bauspardarlehen und zehn Prozent über ein KfW-Darlehen finanziert werden. Nimmt man dann noch die jeweiligen Kreditraten mit ihrem Zins- und Tilgungsanteil hinzu, so ist der Finanzierungsplan vollständig.