Bausparen

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Das Bausparen gehört zu einer klassischen Baufinanzierung dazu, auch wenn es natürlich kein Zwang ist, einen Bausparvertrag mit in die Immobilienfinanzierung einfließen zu lassen. Eine solche klassische Baufinanzierung, die heute nach wie vor von vielen Banken als Musterfinanzierung genannt wird, besteht aus rund 20 Prozent Eigenkapital, 50 Prozent Immobiliendarlehen und 30 Prozent Bauspardarlehen sowie eventuell dem KfW-Darlehen.

Mit dem Bausparen muss man allerdings schon Jahre bevor man die Immobilienfinanzierung in Angriff nimmt beginnen. Denn das Bauspardarlehen bekommt der Bausparer erst dann ausgezahlt, wenn der Vertrag zuteilungsreif ist. Und das erfordert im Regelfall wiederum, dass der Bausparvertrag zuvor mindestens zwei Jahre angespart worden ist. Das Bausparen als solches funktioniert auf der Basis eines Umverteilungssystems, man spricht auch von dem Bauspartopf. Zunächst müssen viele Bausparer in diesen Bauspartopf einzahlen, nämlich ihre Sparbeiträge. Diese werden gesammelt, sodass andere Bausparer, die ihre Sparbeiträge bereits zuvor schon eingezahlt hatte, nun das Bauspardarlehen erhalten können. Insofern kann ein Bauspardarlehen auch immer erst dann ausgezahlt werden, wenn wieder genug Kapital im Topf ist, was allerdings in der Praxis stets ein fließender Übergang ist, da es viele hunderttausend Bausparer gibt.

Beim Abschluss des Bausparvertrages wird stets eine Bausparsumme als eine Art Zielsumme vereinbart. Diese Summe besteht zum einen aus der Ansparsumme, die etwa 40 bis 50 Prozent der gesamten Bausparsumme ausmacht. Die anderen 50 bis 60 Prozent bestehen aus dem Bauspardarlehen, welches der Bausparer später bekommen und in die Baufinanzierung einbinden kann. Damit der Bausparvertrag zuteilungsreif wird und das Bauspardarlehen ausgezahlt werden kann, sind einige Bedingungen zu erfüllen. So muss über eine bestimmte Mindestdauer hinweg angespart werden, der 40- oder 50prozentige Sparanteil muss erreicht sein und es muss eine ausreichende Bewertungszahl erreicht sein. Das Bausparen ist deshalb eine sehr beliebte Möglichkeit, einen Teil der Immobilienfinanzierung zu gestalten, weil es mit einigen Vorteilen verbunden ist. Während der Ansparphase sind das zum Beispiel die Wohnungsbauprämie oder auch Vermögenswirksame Leistungen, die man in den Vertrag mit einfließen lassen kann.

Selbstverständlich können auch die Riester-Zulagen in den Bausparvertrag eingebunden werden. Aber die Vorteile erstrecken sich auch auf die Darlehensphase. Denn der Zinssatz für das Bauspardarlehen ist einerseits vergleichsweise günstig und andererseits steht er von Beginn an fest und ändert sich auf bis zur vollständigen Tilgung des Bauspardarlehens nicht. Flexibel ist das Bausparen ohnehin, denn während der Ansparphase kann man jederzeit außerhalb der festen Raten auch Sonderzahlungen leisten. Und während der Darlehensphase können ebenfalls im Normalfall Sondertilgungen vorgenommen werden. Vergleichen sollte man die verschiedenen Bauspartarife natürlich auch und dabei vor allem auf sein Hauptziel achten. Soll der Bausparvertrag erst einmal nur zum Sparen genutzt werden, oder steht bereits fest, dass später das Darlehen genutzt werden soll?